Es ist eine Freude guten Kaffee zu kaufen, doch wenn man damit zu Hause ankommt kann eine premium Mikro-Röstung – dank Sauerstoff – auf eine Tasse handelsüblichen Kaffee reduziert werden. Kaffee-Gutachterin und Geschäftsführerin von „Cup of Excellence“, Sherri Johns, gibt Ratschläge über den Einkauf guten Kaffees und den richtigen Umgang damit. Außerdem verrät sie, was man mit alten Bohnen machen kann.
„Wenn Bohnen geröstet werden, werden sie porös – ähnlich wie kleine Schwämme – daher ist es wichtig, sie vor Hitze, Licht, Feuchtigkeit und Luft zu schützen.“
1. Kaffee hat weit mehr Feinde, als nur mangelhaft ausgebildete Baristas, scherzt Johns. „Wenn Bohnen geröstet werden, werden sie porös – ähnlich wie kleine Schwämme – daher ist es wichtig, sie vor Hitze, Licht, Feuchtigkeit und Luft zu schützen.“ Das beinhaltet auch die Aufbewahrung im Kühlschrank, denn „Kaffee nimmt den Geruch der Zwiebeln aus dem Gemüsefach auf und auch den der Butter aus der dritten Ablage.“ Lagern Sie Kaffee ebenso wenig im Gefrierfach – die Wassermoleküle der Kaffeebohnen gefrieren und dehnen sich aus, was kleine Haarrisse in der Struktur der Bohnen entstehen lässt. Die Luft in diesen Rissen wird schal und das führt zu einer riesen Enttäuschung in der Tasse.
2. Wählen Sie einen sauberen, undurchlässigen und luftdichten Behälter. Auch Glas eignet sich gut, wenn Sie es von Licht und Hitze fernhalten, sagt Johns. Poröses Plastik hingegen nimmt die Öle des alternden Kaffees auf und verdirbt so die nächste Ladung mit dem abgestandenen Öl der vergangenen Bohnen. Metall eignet sich, solange Sie es von Hitze und Feuchtigkeit fernhalten, ebenfalls gut zur Aufbewahrung der Bohnen.
„…Sie sollten auf das Röstdatum des Kaffees und nicht auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten“
3. Kaufen Sie frischen Kaffee. Einzelhändler werden, um das Produkt so lange wie möglich im Regal aufbewahren zu können, nach einem Mindesthaltbarkeitsdatum suchen, welches weit entfernt vom idealen Gebrauchszeitpunkt liegt. Vermeiden Sie daher, wenn möglich, den Lebensmitteleinzelhandel völlig und kaufen Sie die Bohnen bei einem hochwertigen lokalen Mikro-Röster. So oder so sollten Sie auf das Röstdatum des Kaffees und nicht auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten.
4. Kaufen Sie kleine Mengen – nur so viel, wie Sie in einer Woche trinken können. Wenn Kaffee einmal geröstet ist, ist er maximal sieben bis zehn Tage frisch. Abhängig vom Ursprungsland oder der Anbauhöhe, haben Bohnen eine unterschiedliche Dichte. Verschiedene Sorten Arabica Kaffee haben unterschiedliche Größen (Bourbon Bohnen sind klein und dicht, während Pacamara Bohnen groß und porös sind) und daher alle unterschiedliche Rösteigenschaften.
5. Nur weil Kaffee immer noch nach Kaffee riecht, ist er nicht unbedingt frisch. „Auch wenn Kaffee nach Monaten immer noch gut duften mag, ist es so, dass dieser sofort nach der Röstung zu verfallen beginnt“, sagt Johnson. „Würden Sie ein Baguette am Montag kaufen und am Freitag servieren? Natürlich nicht. Würden Sie das Baguette im Kühlschrank aufbewahren und erwarten, dass es genauso gut schmeckt, wie ein frisches?“ Sie fügt hinzu: „Es gibt Mittel wie Sie Kaffee, durch den Gebrauch von Stickstoff, von Sauerstoff fernhalten können, aber eigentlich ist es das Beste, wenn Sie den angeborenen Lebenszyklus der wunderschönen braunen Kirschen respektieren und sie schnell verbrauchen.“
„Würmer lieben ihn, Schnecken hassen ihn…“
6. Nutzen Sie veralteten Kaffee kreativ. „Würmer lieben ihn, Schnecken hassen ihn. Rosen lieben ihn ebenfalls und alter Kaffeesatz macht sich gut im Garten – streuen Sie einen Ring um die Pflanzen und Schnecken werden so von ihnen ferngehalten. Gemischt mit Erde werden Regenwürmer angezogen. Sie können auch etwas Kaffeesatz nehmen und diesen mit etwas Meersalz und einem gut riechendem Lavendelöl oder einem anderen sanft duftendem Öl zu einem Kaffeepeeling vermischen.“
Originaltext geschrieben vom Emily McIntyre