Jamala, Indien

Obwohl Indien eher als ein Land wahrgenommen wird, in dem Tee angebaut und getrunken wird, war die Kaffeeproduktion in diesem Land tatsächlich älter als der Tee. Aufzeichnungen zeigen, dass Kaffee erstmals um 1600 nach Indien kam, während Tee erst 1839 eingeführt wurde. Was die beiden Getränke verbindet, ist der Umstand, dass der britische Durst nach Tee und Kaffee der Hauptgrund dafür war, dass beide auf Plantagen in ganz Indien erstmals in großem Umfang angebaut wurden.

Der Legende nach soll ein muslimischer Inder namens Baba Budan bei während einer Reise nach Mekka in den dortigen Kaffeehäusern Kaffee als köstliches und zugleich wachmachendes Getränk entdeckt haben.

Baba Budan soll sich über das Verbot, Arabien mit lebensfähigen Kaffeesamen zu verlassen, hinweggesetzt und sieben Kaffeebohnen zurück nach Indien geschmuggelt haben. Die soll er in den Chandragiri-Hügeln von Karnataka eingepflanzt haben.

Der Anbau im großen Format wurde erst in den 1840ern durch die britische Kolonialmacht exzessiv vorangetrieben. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Kaffeepflanzen Arabica. Kurze Zeit später breitete sich jedoch der Kaffeeblattrost aus mit verheerenden Schäden. Viele Betriebe stellten auf die resistentere Robust-Pflanze umd. Das hält sich bis heute, sodass Arabica-Kaffee aus Indien eine Ausnahme ist.

Der Großteil des Kaffees wird auf Farmen mit einer Größe von weniger als 10ha angebaut, meist in den traditionellen Anbaugebieten in Karnataka, Kerala und Tamil Nadu im Süden des Landes.

Kaffee aus Indien hat oft würzige Aromen, meist in Verbindung mit schokoladigen Noten.