SEGELKAFFEE

Was ist Segelkaffee?
Mit „Coffee by Sail“ setzen wir ein Zeichen für nachhaltigen Handel und echten Klimaschutz. Jede Bohne legt ihre Reise von der Plantage bis in deine Tasse emissionsarm zurück und erzählt von Verantwortung, Innovation und echter Handwerkskunst.
Die Reise des Kaffees: Von der Plantage bis zum Segelschiff
Jede Bohne, die als Segelkaffee in unserer Rösterei ankommt, trägt eine besondere Geschichte in sich. Sie beginnt auf ausgewählten Farmen, bei Kaffeebäuerinnen und -bauern, die mit Leidenschaft und Sorgfalt arbeiten. Ihr volles Aroma entfaltet sich erst in deiner Tasse.
Die Auswahl der Farmen ist für uns ein zentrales Thema. Zu Beginn unserer Rösterei haben wir Partnerschaften selbst aufgebaut und gepflegt. Viel Zeit, persönlicher Einsatz und direkter Kontakt zu den Menschen vor Ort prägen diese Beziehungen. Heute konzentrieren wir uns weiterhin auf einige ausgewählte Plantagen, bei denen wir die Beziehungen persönlich gestalten.
Um das Prinzip des Direct Trade professionell und nachhaltig umzusetzen, arbeiten wir bei weiteren Kaffees mit erfahrenen Rohkaffeepartnern zusammen. Dabei ist uns wichtig, dass auch sie unsere Werte teilen und nach denselben Kriterien auswählen, wie wir es tun würden. Transparenz, faire Bedingungen und höchste Qualität stehen im Mittelpunkt.
Für unseren Segelkaffee vertrauen wir auf die Expertise von Belco. Dieser Partner steht für nachhaltigen Kaffeehandel und enge Beziehungen zu den Farmen.
Nach der Ernte werden die Bohnen sorgfältig aufbereitet und für ihre außergewöhnliche Reise vorbereitet. Sie nehmen den Weg auf das Segelschiff und überqueren den Atlantik mit der Kraft des Windes.
Jede Etappe von der Plantage bis zum Segelschiff steht für Verantwortung, Qualität und die Freude am gemeinsamen Fortschritt.
Mit Windkraft über den Ozean: Der Transport per Segelschiff
Der Transport über den Atlantik ist für uns weit mehr als ein logistischer Schritt. Er ist ein Statement für Klimaschutz und Innovation im Kaffeehandel. Während der Großteil des weltweiten Kaffees weiterhin mit Containerschiffen transportiert wird, setzen wir beim Segelkaffee auf die Kraft des Windes. Mit dem klimafreundlichen Kaffee Transport per Segelschiff zeigen wir, dass Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen.
Gemeinsam mit unserem Partner Belco sind wir Teil des Projekts „Fresh Coffee Clean Ocean“. Belco verfolgt das Ziel, bis 2030 über 90 Prozent des Rohkaffees per Segelschiff zu transportieren und damit die Kaffeebranche zum Vorbild für andere Sektoren zu machen.
Die Vorteile liegen auf der Hand. Ein großes Containerschiff verursacht etwa 80 Gramm CO₂ pro Kilo transportierter Ware. Ein Frachtsegelschiff hingegen kommt auf nur rund 13 Gramm CO₂ pro Kilo. So werden die Emissionen um ein Vielfaches reduziert.
Die Überfahrt selbst verläuft emissionsarm und häufig sogar direkter. Segelschiffe können flexible Routen wählen, Zwischenstopps vermeiden und so die Reisezeit verkürzen.
Der Aufwand ist höher und der Transport schlägt aktuell mit etwa 1 Euro pro Kilo netto zusätzlich zu Buche. Für uns steht fest: Die Investition in eine nachhaltige Lieferkette zahlt sich aus. Für das Klima, für die Zukunft und für den einzigartigen Charakter unseres Segelkaffees.
Unsere Erfahrungen zeigen: Die Bohnen erreichen uns in einwandfreiem Zustand, das Aroma bleibt erhalten. Jede Tasse erzählt von Verantwortung, Innovation und echter Handwerkskunst.
Warum Segelkaffee? Die Idee hinter dem Projekt
Nachhaltigkeit beginnt für uns an der Plantage und prägt die gesamte Lieferkette. Um den Segelkaffee möglich zu machen, arbeiten wir eng mit unserem Partner Belco zusammen. Belco ist Initiator des Projekts „Fresh Coffee Clean Ocean“ und treibt den Segeltransport von Rohkaffee mit großer Überzeugung voran.
Wir sind stolz, gemeinsam mit Belco neue Wege zu gehen und laden dich ein, Teil dieser Bewegung zu werden.
Im Gespräch mit Belco: Die Zukunft des Segelkaffees
Was war der Auslöser für das Projekt „Fresh Coffee Clean Ocean“?
Für uns bei Belco begann alles mit einer einfachen, aber sehr konsequenten Frage: Wie können wir Rohkaffee so transportieren, dass er die Umwelt so wenig wie möglich belastet und gleichzeitig frischer in Europa ankommt?
Das war die Geburtsstunde von Fresh Coffee Clean Ocean (FCCO), einer Initiative, die wir bei Belco gegründet haben, um nachhaltige Transportwege in der Kaffeewelt voranzutreiben.
Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner TOWT entwickeln wir seit Jahren Segeltransporter und moderne windbasierte Transportmodelle. Unser Gründer Alexandre Bellangé, selbst erfahrener Segler, hat zusammen mit meinem Kollegen Louis Mayaud die Routen, Abläufe und Bedingungen persönlich getestet. Diese Live-Erfahrungen waren entscheidend, um aus einer Idee ein robustes, funktionierendes Transportmodell zu machen.
Heute ist FCCO nicht nur ein Projekt, sondern ein wachsendes Netzwerk. Viele Rösterinnen und Röster in ganz Europa haben sich seitdem angeschlossen.
Welche Herausforderungen gibt es beim Segeltransport von Rohkaffee?
Segeltransport klingt romantisch und ja, er hat etwas zutiefst Romantisches. Aber vor allem ist er präzise, technisch anspruchsvoll und völlig anders geplant als der traditionelle Containermarkt.
Die zentralen Herausforderungen sind:
- Planung und Koordination:
Segelschiffe folgen festen, aber windabhängigen Routen. Das erfordert exakte Abstimmungen mit Produzentinnen und Produzenten, Exporteuren und dem Hafen in Le Havre. - Kapazitätsmanagement:
Die einzelnen Laderäume eines Segeltransporters sind kleiner und müssen deutlich sorgfältiger disponiert werden. - Neue Logistikroutinen:
Viele Schritte – von der Verschiffung über Zollprozesse bis zur Entladung – brauchen neue, angepasste Abläufe, da Segelschiffe nicht in klassische Containerterminal-Strukturen passen. - Kapital- und Lagerbedarf:
Die Ankunft eines gesamten Segelschiffes bedeutet eine auf einmal eintreffende, deutlich größere Menge Ware als bei einzelnen Containern. Das erfordert mehr Vorfinanzierung und mehr Lagerkapazität, besonders herausfordernd in Zeiten steigender Rohkaffeepreise.
- Planung und Koordination:
Gleichzeitig löst dieses Modell auch Probleme des herkömmlichen Transports. Unsere Schiffe machen keine Zwischenstopps in verschiedenen Häfen, was die Gesamtreisezeit oft reduziert. Dazu sind die Ladekammern temperaturreguliert – ein enormer Vorteil für empfindlichen Rohkaffee. Weniger Hitze, weniger Feuchtigkeit, weniger Qualitätsrisiken.
Das Ergebnis: Der Kaffee kommt frischer und stabiler in der Qualität bei uns an.
Wie reagieren Produzenten und Röster auf das Angebot?
Die Resonanz war überwältigend positiv.
- Produzentinnen und Produzenten in Kolumbien, Brasilien und Guatemala reagieren mit enormer Begeisterung. Für viele ist es ein Symbol echter Wertschätzung ihrer Arbeit und ein Beweis dafür, dass nachhaltiger Handel möglich und ernst gemeint ist.
- Rösterinnen und Röster in Europa schließen sich seit der Gründung des Projekts in großer Zahl an. Manche starten mit kleinen Chargen, andere buchen regelmäßig Transportplätze bei uns.
Was ich besonders schön finde: Röstereien können einfach Platz im Segeltransporter buchen, ohne gleich große Mengen abnehmen zu müssen. Das macht den Einstieg niedrigschwellig und zeigt, dass Nachhaltigkeit allen offensteht.
Gleichzeitig stellen Rösterinnen und Röster Fragen zur Skalierung, Planbarkeit und Preisgestaltung. Das verstehen wir vollkommen und genau deshalb testen und optimieren wir das Modell seit Jahren gemeinsam mit TOWT, Alexandre und Louis.
Wie schätzt du die Zukunft des Segeltransports im Kaffeehandel ein?
Ich bin überzeugt, Segeltransport wird sich im Spezialitätenkaffee langfristig fest verankern. Nicht als Ersatz für die weltweite Containerflotte, sondern als leistungsfähige, klimafreundliche und qualitativ überlegene Alternative für hochwertige Kaffees.
Die Gründe dafür sehe ich klar:
- Die Nachfrage wächst.
- Die Technologie der Segelschiffe entwickelt sich rasant weiter.
- Rösterinnen und Kundinnen wünschen sich nachweisbar CO₂-reduzierte Lieferketten.
- Produzentinnen und Produzenten unterstützen die Vision aktiv.
Wir haben mit Kolumbien begonnen. Heute fahren wir zusätzlich Brasilien → Le Havre und Guatemala → Le Havre. Und ich bin sicher, das ist erst der Anfang.
Mit jedem Schiff, das TOWT fertigstellt, mit jeder Route, die wir testen, und mit jedem Röster, der Platz an Bord bucht, wird der Markt stabiler und skalierbarer. Segeltransport ist kein Trend, sondern ein neues Kapitel im Kaffeehandel.
Was wünschst du dir von Partnern wie der Murnauer Kaffeerösterei?
Ich wünsche mir vor allem, dass Partner wie die Murnauer Kaffeerösterei den frischen Wind des Segeltransports weitertragen – in ihre Community, in Gespräche, in Verkostungen und in Blogbeiträge wie diesen. Jede Geschichte, die erzählt wird, macht die Vision spürbarer und lässt mehr Menschen verstehen, wie besonders dieser Transportweg wirklich ist.
Ich wünsche mir, dass sie mit Stolz über ihre Erfahrungen sprechen: über den Moment, wenn der Segelkaffee ankommt, über die Qualität der Bohnen, über die Energie, die dahintersteckt. Und natürlich über den Kaffee selbst, der frischer ankommt, schonend gereist ist und eine ganz eigene Magie mitbringt.
Und am wichtigsten: Ich wünsche mir, dass wir unsere Zusammenarbeit weiter nutzen, um ehrlich voneinander zu lernen. Durch offenes Feedback, durch geteilte Begeisterung, durch die gemeinsame Leidenschaft für hochwertige, verantwortungsvolle Kaffees können wir den Kaffeetransport Schritt für Schritt weiter revolutionieren. Nicht als einzelne Player, sondern als Team mit demselben Wind im Rücken.
Was ist dein persönlicher Segelkaffee-Moment?
Da gibt es viele, aber einer hat mich tief berührt.
Der Tag, an dem die Anemos zum allerersten Mal in Le Havre eingelaufen ist.
Ich saß mit einer Tasse frisch geröstetem Kaffee am Schreibtisch, der Livestream lief, und ich sah, wie das Schiff langsam in den Hafen glitt.
Was mich am meisten berührt hat?
Dass wir alle gleichzeitig vor den Bildschirmen hingen: Röstereien in Deutschland, Frankreich, Belgien, Skandinavien. Produzentinnen und Produzenten aus der ganzen Welt. Unsere Teams bei Belco.
Menschen, die wir kennen, und Menschen, die wir noch nie gesehen haben.
Dieser Moment, als die Anemos anlegte und im Chat die Nachrichten explodierten – Glückwünsche, Emojis, Jubel, Stolz – hat mir gezeigt, warum wir das alles tun. Es war mehr als ein Transport. Es war die Feier einer globalen Gemeinschaft, eines gemeinsamen Werts und eines Kaffees, der wirklich nachhaltig gereist ist und so viele Menschen verbindet.



FAQ - Segelkaffee & nachhaltiger Kaffeetransport?
Segelkaffee ist Spezialitätenkaffee, der klimafreundlich per Segelschiff über den Ozean transportiert wird. So werden CO₂-Emissionen im Vergleich zum Containerschiff deutlich reduziert.
Beim Segelkaffee werden die Bohnen mit Windkraft transportiert. Das spart bis zu 80 % CO₂ gegenüber dem klassischen Seetransport.
Segelkaffee bietet das volle Aroma von Spezialitätenkaffee. Die Qualität bleibt durch den schonenden Transport erhalten.
Segelkaffee ist limitiert und abhängig von den Fahrplänen der Segelschiffe. Wir informieren regelmäßig über neue Chargen.
Beim Transport per Segelschiff entstehen nur rund 13 g CO₂ pro Kilo Kaffee, während Containerschiffe etwa 80 g CO₂ pro Kilo verursachen.
Der nachhaltige Transport per Segelschiff ist aufwendiger und verursacht höhere Kosten, die sich in einem Aufpreis von etwa 1 €/kg widerspiegeln.
Segelkaffee ist im Onlineshop und im Ladengeschäft der Murnauer Kaffeerösterei erhältlich, solange der Vorrat reicht.
Die Extraktion des Ganzen
Segelkaffee steht für bewussten Genuss, Verantwortung und den Mut, neue Wege zu gehen. Jede Tasse ist ein Zeichen für nachhaltigen Wandel und verbindet Menschen, Ideen und Kontinente.
Mit jedem Schluck entscheidest du dich für Qualität, Transparenz und eine bessere Zukunft. Tasse für Tasse, Meile für Meile.
Bilder im Blog: belco.fr



