Von Hand gebrühter Filterkaffee schmeckt fantastisch – wenn er gut gemacht ist. Bei der Zubereitung gibt es ein paar Dinge zu beachten. Hier erfahren Sie, worauf es ankommt.

  1. Die 7 Schritte zum perfekten Filterkaffee
  2. Welcher Kaffeefilter ist am besten?
  3. Alternativen zur Filtertüte

Die 7 Schritte zum perfekten Filterkaffee  

1. Kaffeefilterhalter vorwärmen.

Guter Kaffee braucht beim Brühen die richtige Temperatur, nämlich 92 – 95°C. Bei einem kalten Filterhalter gehen ruckzuck einige Grad verloren. Gerade Modelle aus Keramik sollten daher vorher unbedingt mit heißem Wasser gespült werden.

2. Filtertüte auswaschen.

Filtertüten sind in der Regel aus Papier und schmecken in der Regel leider auch so. Bevor sie mit gemahlenem Kaffee in Kontakt kommt, sollten diese also mit Wasser ausgespült werden. Dazu legt man die Filtertüte einfach in den warmen Filterhalter und schwenkt diesen dann mit heißem Wasser 1-2 mal durch. So werden kleinste, lose Papierfasern und der Eigengeschmack minimiert.

3. Kaffee erst kurz vorher mahlen.

Dieser Tipp gilt eigentlich für alle Zubereitungsmethoden, denn Kaffeepulver verliert schnell an Aroma und damit an Geschmack. Der Mahlgrad sollte auf mittel bis fein eingestellt sein. Falls der Kaffee zu schwach wird, sollte man die Mühle noch feiner, falls der Filter verstopft, etwas gröber einstellen.

4. Eine Waage hilft.

Wasser- und Kaffeemenge sollten aufeinander abgestimmt sein. Das geht am besten mit einer Küchenwaage. Pro Liter empfiehlt sich eine Kaffeemenge von etwa 55-60 Gramm, je nach Geschmack und Kaffee. Hier hilft am besten Experimentieren, nur so lässt sich die optimale Menge für den persönlichen Geschmack finden.

5. Heißes Wasser

Das Wasser muss heiß sein, sollte aber nicht sprudelnd kochen. Als optimal gilt eine Temperatur zwischen 92° und 95°. Mit einem Thermometer findet man schnell und exakt diese Temperatur. Alternativ: den Wasserkocher nach dem Abschalten einfach einen Moment stehen lassen. Sobald die Bewegung im Wasser nachgelassen hat, liegt die Temperatur automatisch im grünen Bereich.

6. Ruhig aufgießen

Zu Beginn sollte man eine kleine Menge Wasser auf das Kaffeepulver geben, etwa 30-50 ml. Gerade so viel, dass das Pulver komplett befeuchtet ist und sich etwas aufbläht. Nach etwa rund 15-30 Sekunden mehr Wasser nachgießen.

7. Kreise ziehen!

Beim Aufgießen sollte man dann möglichst langsam vorgehen, in der Mitte des Filters beginnen und in kreisenden Bewegungen langsam nach außen bewegen. Dabei sollte man darauf achten, dass man den Rand nicht übergießt und auch das Wasser nicht zu hoch steigt. Falls zu viel Wasser im Filter stehen bleibt, einfach kurz absetzen und nach einer Pause weitermachen. Bis die komplette Kanne durchgelaufen ist, sollte das gute 2 Minuten dauern.

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Welcher Kaffeefilter ist am besten?

Um es gleich vorweg zu nehmen: “Den” besten Kaffeefilter gibt es nicht. So gibt es bei den regelmäßigen Tests durch diverse Verbrauchermagazine auch meistens keine eindeutigen Sieger. Vielmehr ist die Art des Filters von persönlichen Geschmacks-, Gebrauchs- und Designvorlieben abhängig. Neben den weit verbreiteten Filtertüten aus Papier gibt es zum Beispiel Dauerfilter aus Metall oder Kunststoff, auch wieder verwendbare Baumwollfilter findet man mitunter im Handel.

Kaffeefilter aus Papier sind sehr einfach in der Anwendung und ergeben durch ihre sehr geringe Porenweite von lediglich 10 µm sehr fein gefilterten Kaffee. Nachteil: der teilweise Rückhalt von aromatischen Kaffeeölen und der gerade bei Billigprodukten vorhandene Eigengeschmack des Papiers. 

Die Filtertüte übernimmt die wichtigste Aufgabe bei der Kaffeezubereitung. Auch wenn der Porzellanfilter in perfekter Weise die Tasse befüllen mag, der Papierfilter dabei aber von minderer Qualität ist, kann das Ergebnis nicht zufriedenstellen. Bei der Qualität der Filtertüten aus Papier findet man also teilweise gravierende Unterschiede. Um diese zu ermitteln, gibt es einige verlässliche Testmethoden, die wir Ihnen hier vorstellen möchten:

  1. Wie riecht die Filtertüte?
  2. Im trockenen Zustand sollte das Papier wenig bis gar keinen Geruch abgeben.
  3. Wie riecht und schmeckt das Wasser nach dem Spülen?

Hierzu spült man das Filterpapier im Filterhalter mit heißem Wasser, als würde man Kaffee aufgießen – eben nur ohne Kaffeepulver. Hierbei sollte die Abgabe von Geruch und Geschmack an das Wasser minimal sein.

In der Abbildung unten sehen Sie das Ergebnis unseres Kaffeefiltertests. Wir haben eine Auswahl an Kaffeefiltern für 30 min. in warmes Wasser eingelegt. Das Resultat verdeutlicht die Abgabe von Eigensubstanzen des Kaffeefilters an das Kaffeewasser.

Und jetzt der Aufguss: für den entscheidenden Test sollte ein neuer, trockener Filter verwendet und vor dem Befüllen mit Kaffeepulver einmal heiß gespült werden. Das Wasser füllt man bei der Kaffeezubereitung im Filter etwa 1 cm hoch über den Kaffee ein. Bevor weiteres Wasser nachgegossen wird, sollte das Wasser vollständig durchgelaufen sein.

Ein optimales Ergebnis liegt vor, wenn der Kaffee eine sehr saubere, dünne Textur hat, die Aromen gut zur Geltung kommen und die Fruchtsäuren gut betont werden.

Grundsätzlich gilt: Wer über einen sensiblen Geschmackssinn verfügt, sollte verschiedene Filtertüten ausprobieren, um so in einem persönlichen Test den besten Kaffeefilter zu küren. Filtertüten unterscheiden sich teilweise in der Anzahl und Größe der Poren. So kann es je nach verwendetem Kaffee und gewähltem Mahlgrad durchaus auch mehrere “beste” Kaffeefilterpapiere geben.

Als kleine Orientierung haben wir für Sie einen Test mit 5 gängigen Produkten aus dem Handel in der Murnauer Kaffee Academy durchführen lassen, der Ihnen als Orientierung dienen kann.

Fabrikat

Geruch/Trocken                            

Erster Aufguss / Tassenergebnis
Harioneutralneutral
Moccamasterneutralsüßlich
Melitta Originalchemischleicht holzig, leicht adstringierend
Melitta Gourmet intensiveholzigPappe, süßlich, leicht adstringierend
Lebensbaummodrigdominante Pappe, süßlich

Unsere Empfehlung: Jeder Filter hat seine eigene Note. Je neutraler der Filter, umso deutlicher nimmt man die Kaffeearomen wahr. Probieren Sie es einfach zu Hause selbst mit den Filtertüten Ihrer Wahl aus.

Alternativen zur Filtertüte

Klassiker der Porzellanfilterzubereitung sind die Bayreuther Kanne und die Karlsbader Kanne. Mit diesen Porzellanfilterkannen können Sie reinsten Kaffeegenuss und obendrein wahre Tischkultur genießen.

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