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An allen Ecken und Enden begegnen uns mittlerweile vegetarische und vegane Produkte. Viele namhafte Hersteller sind auf den Trend aufgesprungen, haben ihr Sortiment erweitert oder neue Produktlinien entwickelt, um der gewachsenen Zielgruppe etwas bieten zu können. Mit unserem Kaffee haben wir natürlich den Vorteil, dass er von Natur aus vegan ist. Erst, wenn es um die Zubereitung von Cappuccino oder Latte Macchiato geht, kommt bei uns der Veganismus ins Spiel. Milchschaum mit Soja- oder Mandelmilch? Alles kein Problem! Bei mancher Kaffee-Sorte ergänzt das Aroma der veganen Milch das des Kaffees zusätzlich.

„Alles, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen wieder zurück.“ (Pythagoras)

Doch ist der Veganismus wirklich ein so neuer Trend? Oder nur in den letzten Jahren durch Medien und soziale Netzwerke zu größerer Aufmerksamkeit gekommen? Fest steht, dass viele Umstände in der Tierhaltung zur Deckung des massenhaften Konsums ethisch nicht vertretbar sind. Früher war beispielsweise der Genuss von Fleisch etwas Besonderes. Heute ist Wurst und Fleisch zu Dumpingpreisen immer verfügbar.

Werfen wir einen kurzen Blick in die Geschichte – wir werden feststellen, dass Vegetarismus und Veganismus eine lange Tradition haben. Bereits in der Antike lebten zum Beispiel die griechischen Orphiker aus religiösen-philosophischen Gründen fleischfrei, verzichteten auf Eier und Wolle. Ebenso galt in Indien Gewaltlosigkeit gegenüber Tieren als Ideal. Sowohl Hindus als auch Buddhisten messen der fleischlosen Ernährung eine große Rolle bei. Auch heute noch ernähren sich 40 Prozent der Bevölkerung in Indien vegetarisch-vegan.

Nach der Antike verschwand in Europa zum Großteil der vegetarische Lebensstil. Dennoch gab es namhafte Vegetarier, wie Leonardo da Vinci, die immer wieder auf die Thematik aufmerksam machten. Erst im 18. Jahrhundert nahm die Bewegung wieder Fahrt auf; zu Beginn des 19. Jahrhunderts der erste Vegetarier-Verein in England gegründet. 1847 folgte die Vegetarian Society, die noch heute besteht und Vorbild für weitere Gründungen war.

In Deutschland zählt Apotheker und Heilpraktiker Theodor Hahn zu einem der Begründer der Lebensweise. Um 1860 nahm er fleischfreie Ernährung als Behandlung seiner Patienten auf. Aus vielen Vereinen und Verbänden ging 1892 schließlich der VEBU hervor.

Einer der ersten deutschen Stimmen in Sachen Veganismus war Bruno Wolff, der in den 1930er Jahren Vorsitzender des VEBU war. 1944 wurde die englische Vegan Society als älteste vegane Organisation der Welt gegründet. „Gründer Donald Watson (1910–2005) erfand die Bezeichnung „vegan“, indem er den Begriff aus den Anfangsbuchstaben und dem Ende von „veg-etari-an“ zusammensetzte.“ (aus https://vebu.de/themen/menschen/geschichte-des-vegetarismus). Schon zwei Jahre später kam das erste vegane Kochbuch in England auf den Markt. Zum Vergleich: 2014 wurden in Deutschland über 70 vegane Kochbücher veröffentlicht.

Gründe für den Veganismus sind vielfältig: Tier- und Umweltschutz, Verteilungsgerechtigkeit, Gesundheit oder auch die Ernährungsproblematik. Ein bewusster Konsum mit einer Besinnung auf regionale und saisonale Produkte, weg von billiger Massenware ist ein erster, wichtiger Ansatz.

Quellen und weitere Informationen zum Thema finden Sie unter den folgenden Links:
https://vebu.de/themen/menschen/geschichte-des-vegetarismus
https://vebu.de/themen/tiere-a-ethik/philosophie-und-tierrechte/131-die-geschichte-der-tierrechtsbewegung
http://www.peta.de/lifestyle
https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/veganismus_1807.htm

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