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Hahn aufdrehen, Glas darunter, fertig.
Trinkwasser ist für uns etwas so Selbstverständliches, dass uns gar nicht mehr bewusst ist, wie wertvoll es ist. Etwa 130 Liter pro Kopf täglich sind es in Deutschland, die wir laut Bundesumweltamt verbrauchen. Genauso verbrauchen wir Strom, Wohnraum, Autos, Toilettenpapier… Der Mensch „verbraucht“, wird deshalb klassifiziert als Verbraucher. Dabei wird man nie müde, ihn auf seine Mündigkeit hinzuweisen, immer entscheiden zu können, wieviel er wovon verbraucht. In einigen Bereichen gilt das sicherlich. Ist z.B. wirklich jedes Jahr ein neues Smartphone nötig oder tut’s das alte nicht auch noch? #In anderen Bereichen können wir Menschen nicht aus, wir brauchen Dinge. Lebensmittel ganz vorneweg. Auch hier wird uns immer wieder dieselbe Weisheit entgegengeplappert: als Verbraucher hätten wir die freie Wahl beim Einkauf.

Eine freie Wahl ist es aber nicht wirklich…
Es stellt sich die Frage: zwischen welchen Optionen haben wir die Wahl? Abgesehen von den wenigen vorbildlichen Händlern und Vorreitern, die uns ökologische und vor allem regionale Produkte anbieten, stehen wir im Supermarkt vor der Wahl einer schnell herangezüchteten Gurke ohne Verpackung oder dem bio-zertifizierten, jedoch in Plastik eingeschweißten Pendant dazu.

Wer kann was tun? Wir alle!

DER HANDEL MUSS HANDELN.
Ich als Händler kann entscheiden, welche Produkte ich anbiete. Als Händler habe ich mich für ein Produkt entschieden, von dem ich weiß, dass es einen wirklichen Unterschied macht. Es unterscheidet sich von anderen nicht nur durch Qualität, sondern auch durch seinen ökologischen Fußabdruck und der Fairness gegenüber den Menschen, die dahinterstehen. Deshalb will ich alle Lebensmittelhändler dazu auffordern, ihren Kunden echte Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten zu bieten. Wir haben letztes Jahr Kaffeeschütten im Kaffeehaus eingebaut. Eine konkrete Möglichkeit, für den Umweltschutz zu handeln, denn so kann jeder unserer Kunden entscheiden, ob man den Kaffee bereits fertig verpackt mitnimmt oder in der mitgebrachten Dose abfüllt.

DIE REGIERUNG MUSS REAGIEREN.
Gerne gehe ich noch einen Schritt weiter. Der Mensch ist als Mensch zu sehen und nicht als Verbraucher! Als Menschen haben wir Menschenrechte. Und die stehen jedem zu. Wir in Deutschland dürfen glücklich sein über das Recht auf sauberes Wasser, auf Leben und Freiheit, auf Eigentum sowie auf Meinungs-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Ich bin froh, dass wir in einem Land leben, in dem diese Rechte geachtet werden. Und ich wäre froh, wenn auch andere Länder endlich diese Rechte den Menschen gewährten. Die meisten Länder, in denen Menschenrechte verletzt werden, sind weit weg – trotzdem haben auch wir Einfluss, wie gerecht es dort zugehen kann. Ich frage mich oft, wieso es vielen egal ist, wie es unseren Mitmenschen in der Ferne geht, wenn dort essentielle Rechte mit Füßen getreten werden. Wenn wir Waren nach Deutschland einführen, die unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt werden, unterstützen wir genau diese Systeme und treten selbst jene Rechte in den Schmutz, über die wir hierzulande so glücklich sind und sofort rebellierten, würden sie beschnitten. Wieso lässt der Staat zu, dass solche Waren überhaupt eingeführt werden dürfen? Kann man überspitzt sagen, dass er die Verletzung von Menschenrecht zulässt? Hier sehe ich nicht nur den Handel, sondern auch den Staat in der Verantwortung. Ich wünsche mir menschenwürdiges Agieren und Gesetze, die die Würde jedes Einzelnen wahren, über Landesgrenzen hinweg.

DER MENSCH MUSS MENSCHLICH SEIN.
Hinter Handel, Konsum und Staat stehen Menschen, und als solche müssen wir menschlich handeln und unsere Mitmenschen anerkennen. Als Einzelner und als große Gemeinschaft tragen wir Verantwortung für unser Handeln und für die Spuren, die wir auf der Erde hinterlassen. Sauberes Wasser ist ein Menschenrecht.
Das Thema Menschenrechte beschäftigt mich sehr, wie Sie sehen können. Es betrifft so viele Bereiche. Einen davon haben wir in unserer Rösterei ganz konkret zum Thema gemacht: „Sauberes Wasser ist ein Menschenrecht.“ Diesen Satz haben wir auf unsere Trinkgläser graviert, um auf dieses so wichtige Recht, das für alle gelten sollte, hinzuweisen.
Mit jedem Schluck sauberen Wassers aus einem dieser Gläser können wir Menschen zum Nachdenken anregen. Ich bin mir sicher, dass wir damit zu einer Veränderung beitragen können, denn jeder kennt die Aussage: aus Gedanken werden Worte und aus Worten werden Taten…

Ihr Thomas Eckel

P.S.: Sie finden diese Idee gut? Dann verschenken Sie doch unser Glas an Freunde, Bekannte, Verwandte… und bringen Sie die Menschen ins Gespräch.